Entgegen dem normalen Schulalltag hatten die Jungen und Mädchen vom katholischen Religionskurs des zehnten Jahrgangs von Frau Schmidt am Busch am vergangenen Freitag ein besonderes Erlebnis vor sich. Und zwar ging es in die Synagoge Braunschweig. Dieser Unterrichtsbesuch basiert auf dem aktuellen Unterrichtsthema, welches „Kirche im Nationalsozialismus” heißt. Ein dramatischer Höhepunkt der deutschen Geschichte, den auch die Synagoge und vor allem die Gemeindemitglieder schmerzlich erfahren mussten. So erzählte die Gemeindevorsitzende Frau Renate Wagner-Redding, dass eine Vielzahl der Gemeindemitglieder entweder vor den Nazis fliehen musste oder in Arbeitslager abgeführt wurde. Lediglich eine geringe Anzahl der Betroffenen kam nach dieser Katastrophe zurück in die Stadt, in der Adolf Hitler einst die deutsche Staatsbürgerschaft verliehen wurde.
Im Laufe der Führung, die Frau Wagner-Redding ausnahmsweise an einem Freitag durchführte, konnten die Schüler vor allem in den Alltag der Synagoge reinschnuppern. Natürlich stand, trotz der vielen Jahre, die Geschichte um die fürchterliche Judenverfolgung im Mittelpunkt. So bestimmt dieses Ereignis nach wie vor den Alltag in der Gemeinde. Bedrückend ist zudem, dass der rechte Gegenwind gegenüber den Juden zunimmt. Mit ernster Miene erzählte Frau Wagner-Redding darüber, dass der Holocaust wieder zunehmend geleugnet wird. Auch sie hat nach wie vor mit Anfeindungen zu kämpfen. Dabei ist die jüdische Gemeinde so manchen kirchlichen Institutionen voraus. Schon seit Jahren gilt hier nämlich die Gleichberechtigung. Frau Wagner-Redding ist somit das weltliche Oberhaupt der Gemeinde.
Wir vom katholischen Religionskurs sagen auch auf diesem Wege „Danke” für die interessante Führung. Und natürlich für die exklusive Führung, welche eigentlich nur von Montag bis Donnerstag möglich ist.

Die Gemeinde freut sich über Spenden.
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