Ricarda Octavia Huch wurde am 18. Juli 1864 in Braunschweig geboren. Sie stammte aus einer Schriftstellerfamilie und so wurde ihr die Liebe zur Literatur bereits in die Wiege gelegt.
Ihrer unglücklichen Liebe zu ihrem Cousin Richard Huch geschuldet und da reichsdeutsche Universitäten für Frauen erst ab 1908 geöffnet wurden, verließ sie 1887 Braunschweig und siedelte in die Schweiz über. Als eine der ersten Frauen begann sie dort ein Studium für Geschichte, Philologie und Philosophie in Zürich, das sie erfolgreich 1892 mit einer Dissertation abschloss. Damit war sie eine der ersten Frauen überhaupt, die promovierte. In den folgenden vier Jahren war sie als Bibliothekarin und Lehrerin berufstätig, da sie inzwischen ihr Oberlehrerexamen abgelegt hatte.
Ab 1898 hatte sie neben Bremen, München, Berlin, Jena verschiedene Wohnorte. Sie heiratete und 1899 wurde ihre einzige Tochter Marietta geboren.
1926 wurde sie als erste Frau in die neu gegründete Sektion Dichtkunst der Preußischen Akademie der Künste berufen und erhält 1931 den Goethe-Preis der Stadt Frankfurt am Main. Zwei Jahre später tritt sie aus der Akademie der Künste aus, da sie nicht gewillt ist, die Loyalitätserklärung gegenüber dem nationalsozialistischen Regime zu unterschreiben.
1944 wird der berühmtesten Tochter Braunschweigs der Wilhelm-Raabe-Preis der Stadt Braunschweig verliehen. Die „2.Städtische Oberschule für Mädchen“ in der Leonardstraße, die 1939 gegründet wurde, wird zu ihren Ehren in Ricarda-Huch-Schule umbenannt.
Die am 17. November 1947 bei Frankfurt am Main verstorbene Dichterin, setzte sich zeitlebens für geistige Freiheit und gleiche Bildungschancen der Frau ein. Das literarische Werk Ricarda Huchs umfasst um die 20 Veröffentlichungen, daneben zahlreiche Bücher zu historischen Themen.
Foto: Bronze-Büste in der Pausenhalle, die die Bildhauerin Jutta Wrede, von 1953 bis 1980 Lehrerin unserer Schule, angefertigt hat.