Es gab mindestens einen zwingenden Grund für den Q4-Deutschkurs bei Frau Berger sowie die Klasse 11 d, am 14.02.2019 eine Exkursion nach Wolfenbüttel zu unternehmen: Lessings aufklärerisches Drama „Nathan der Weise“ ist im Programm des Deutschcurriculums und noch dazu Schwerpunktthema im diesjährigen Zentralabitur!

Auch darüber hinaus gibt es als Gründe, in die ehemalige Residenzstadt des Herzogtums Braunschweig-Wolfenbüttel zu fahren: der berühmte Aufklärer und Schriftsteller G.E. Lessing war in seinen letzten Lebensjahren von 1770-1781 in der Herzog August Bibliothek als Bibliothekar des Herzogs Carl I. von Braunschweig-Wolfenbüttel tätig, der ersten öffentlichen Bibliothek Deutschlands und damals mit 120 000 Büchern eine der größten Bibliotheken nördlich der Alpen.

So wandelten die SchülerInnen der Deutschkurse nach einer Führung durch die Bibliothek, in der sie wertvolle Pergamentmanuskripte aus dem Mittelalter, das Evangeliar Heinrichs des Löwen oder Globen und Seefahrtkarten aus dem 15. Jahrhundert bestaunen konnten, auf den Spuren Lessings durch das sich gleich nebenan befindliche „Lessinghaus“, in dem Lessing 1777 mit Frau und Neugeborenem eine kurze Zeit des Glücks verbringen konnten, bevor beide kurz darauf verstarben. Im Sterbezimmer der Frau verfasste Lessing sein dramatisches Gedicht „Nathan der Weise“.

Als Höhepunkt der Exkursion stellte sich die Führung eines barocken Tanzmeisters durch Räume des Schlosses Wolfenbüttel heraus, in der die Schülerinnen nicht nur lernten zu antichambrieren, sondern mit Monsieur Frederic Guillaume de la Marche am Hofe des Fürsten August Wilhelms auch Wissenswertes über Schlaf-, Ess- und Wohngegebenheiten des 17. und 18. Jahrhunderts erfuhren.

Am folgenden Abend besuchten die SchülerInnen die recht moderne, aber lebendige Inszenierung des Dramas „Nathan der Weise“ im Staatstheaters Braunschweig und erlebten religiöse Toleranz und eine sich umarmende Menschheitsfamilie auf der Bühne.

Bestens vorbereitet können wir nun ins Abitur und in die Klausuren starten!