Umfassende HIV-Workshops zum Welt-AIDS-Tag an der Ricarda-Huch Schule

Zum Anlass des Welt-AIDS-Tages am vergangenen Freitag hat der neunte Jahrgang der Ricarda-Huch-Schule an Aufklärungskursen teilgenommen, die von Schülerinnen und Schülern des 12. Jahrgangs angeboten wurden.
Es wurde die Wichtigkeit der Verhütung thematisiert und über die Gefahren des Virus aufgeklärt. Gebunden an eine Präsentation wurde den Schülerinnen und Schülern wichtige Inhalte wie die Unterscheidung des Virus HIV von der Krankheit Aids, Ansteckungsmöglichkeiten sowie Präventivmaßnahmen und Therapiemöglichkeiten vermittelt. Dabei wurden die Neuntklässler aktiv eingebunden und konnten an vielen Stellen ihr bereits vorhandenes Wissen einbringen. Doch sie lernten auch viel Neues. Anhand von Bildkarten, die verschiedene Kontaktszenarien abbildeten, sollten sie das Risiko einer möglichen Ansteckung einschätzen, wobei es auch einige Überraschungen gab. So war einigen nicht bewusst, dass das Ansteckungsrisiko beim Oralverkehr vergleichsweise gering ist. Anschließend erfolgte die traditionelle Zeremonie der Möhren-Maskerade, in der die Schülerinnen und Schüler anhand des orangenen Gartengewächses lernten, wie man ein Kondom benutzt. Da sexuelle Themen für die meisten Neuland sind, hörte man bei vielen noch hier und da ein Kichern. Dies war jedoch nicht schlimm und hat das Projekt sogar gefördert, da das Ziel der Aufklärungsarbeit auch war, das Thema zu entstigmatisieren und die Beklommenheit zu nehmen.
Neben den Aufklärungskursen gab es den ganzen Tag über Stände in der Pausenhalle, die das Programm erweiterten. Unter anderem betreuten einige Schülerinnen und Schüler den Kuchenverkauf, bei dem Spenden für die Deutsche AIDS-Stiftung und die Deutsche Aidshilfe gesammelt wurden. Es gab aber auch einen Infostand, bei dem kleine Infoheftchen und auch kostenlose Kondome angeboten wurden. So konnten durch Einnahmen der Spendenbox und des Verkaufes ca. 395 Euro gesammelt werden.
Ermöglicht wurde die Veranstaltung durch die engagierte Arbeit von Frau Schröter-Bunge, die das Programm angestoßen hatte und sich seit Jahren um die Organisation der Projekte am Welt-Aids-Tag kümmert.
In Deutschland lebten im Jahr 2021 ca. 90.800 Menschen mit HIV. Obwohl das Thema schon so lange Aufmerksamkeit zu bekommen scheint, glauben viele, sich mit dem Virus zu infizieren, wäre heutzutage kein Thema mehr. Doch es wird davon ausgegangen, dass ca. 8.600 Deutsche aktuell unwissentlich mit dem Virus infiziert sind. Um die Ansteckung und Weiterverbreitung von HIV zu vermeiden, ist die kontinuierliche Aufklärung, wie sie an der Ricarda gemacht wurde, wichtig und darf nicht in Vergessenheit geraten.