Studium oder Ausbildung? Gehen oder bleiben? Auslandsjahr oder doch FSJ?

All das sind Fragen, die intensiv in den Köpfen der jetzigen Zwölftklässler kreisen.
Denn gerade diese Gruppe hatte durch die Corona-Pandemie ein enormes Defizit an Berufsorientierung zu verzeichnen. So fiel beispielsweise das obligatorische Schüler-Praktikum im elften Jahrgang gänzlich flach. Größer wurde hingegen die Gefahr, die Schule unvorbereitet zu verlassen.
Um dem entgegenzutreten stand in der Schulwoche vom 27.6 bis zum 1.7 ein digitaler „Mutmacher-Workshop“ auf dem Plan. Statt den klassischen Unterricht zu besuchen, weilten die Schülerinnen und Schüler an ihren digitalen Geräten und trafen sich mit Referentinnen des Traumjob Campus, einem Unternehmen, dass sich auf Schülerinnen und Schüler, die vor dem Eintritt in das Berufsleben stehen, spezialisiert hat. Obwohl der Online-Unterricht viele erst an die qualvolle Homeschooling-Zeit erinnerte, änderte sich die Arbeitsmoral schnell. Die Referentinnen bezogen alle interaktiv in den Workshop ein und sorgten auch mit ausreichenden Pausen für ein angenehmes Lernklima. So bemerkte der eine oder andere schnell, dass er sich mit der Teilnahme am professionellen Workshop viel Eigenrecherche erspart. Zeit, die jeder investiert, geht es bei dem Workshop doch um den Einstieg in das Berufsleben.
Thematisch bot der Workshop den Teilnehmern anfangs allen voran Selbsteinschätzungen, in denen jeder sich einen Überblick über seine Stärken und Schwächen verschafften sollte. Ausgehend davon stellte sich dann die Frage nach den individuellen Werten des Einzelnen und inwieweit diese die Persönlichkeit prägen. Von der Selbsteinschätzung ging man über zu Berufs- und Persönlichkeitstests, die jeder bestritt. Es ergab sich anhand etlicher Antwortmöglichkeiten sukzessive ein Testergebnis, das viele überraschte. So wurde einigen klar, dass man selbst Stärken oder persönliche Werte bisher vernachlässigte. Anhand der Nachbearbeitungsaufgaben lernte man die dargestellten Ergebnisse zu deuten.
Aufbauend von Testergebnissen und Eigeneinschätzungen begab man sich dann, gegen Ende der Woche, auf die Suche nach passenden Berufs- und Studienfeldern. Vor Augen geführt wurde einem dann bereits, ob man für Studiengänge umziehen, oder diese gar im Ausland bestreiten kann. Zudem wurden generell die verschiedenen Möglichkeiten nach dem Abitur separiert voneinander betrachtet. Besonders spannend wurde es für die Schülerinnen und Schüler am Freitag. Dort lag es an der Schülerschaft ihre Arbeitsergebnisse der Woche in Gruppen zu präsentieren. Die jeweiligen anwesenden Referentinnen gaben den Präsentierenden daraufhin Feedback und Inspirationen an die Hand.

Bei all den vielen Möglichkeiten, die sich der Schülerschaft nach dem Abitur in einer modernen Multioptionsgesellschaft bieten, sollte man vor allem den Mut, das Selbstvertrauen und die Orientierung nicht verlieren.