Hast du schon einmal meditiert oder vielleicht sogar einmal Yoga gemacht? Oder hast du schon einmal eine Buddhafigur gesehen? Vielleicht weißt du sogar schon, dass all dies Teil des Buddhismus ist, einer der fünf großen Weltreligionen. Mit diesem Thema haben wir uns in den letzten Wochen im Religionsunterricht des neunten Jahrgangs beschäftigt und würden euch gerne darüber berichten.
Der Buddhismus hat sich über die Zeit in viele verschiedene Richtungen entwickelt, die Grundidee ist jedoch immer die gleiche; die Auslöschung von Leid und Hass sowie der Glaube an die Wiedergeburt und als Ziel der Eintritt ins Nirwana. Diese Idee ist zurückzuführen auf Siddharta Gautama, später bekannt als Buddha. Nachdem ihm beim Meditieren unter einer Pappelfeige die Erleuchtung kam, predigte er seine Lehre bis zu seinem Lebensende an andere Menschen. Seither folgen Buddhisten Buddhas Beispiel und richten ihr Lebensstil nach seiner Vision aus. In
ihrem Alltag beachten sie fünf der zehn Silas, eine Reihe an Regeln bezogen auf den Umgang mit anderen Menschen und eine bescheidene Verhaltensweise. Die restlichen Regeln gelten nur für
buddhistische Mönche und Nonnen. Diese sollen sogar 227 Regeln in ihrem Leben befolgen.
Einer der wichtigsten Orte für Buddhisten ist der buddhistische Tempel. In ihm versammelt sich die buddhistische Gemeinde, um zu meditieren, Opfergaben zu der Buddha Statue im Hauptraum des Tempels zu bringen oder besuchen sogenannte Stupas, aus Stein gebaute Bauwerke, in Form eines Grabhügels, in denen ursprünglich Buddhas Asche begraben wurde. Heutzutage findet man in ihnen meist heiligen Schriften. Neben den Eingängen buddhistischer Tempel stehen oft Statuen von Löwen oder buddhistischen Gottheiten. Sie sollen das Böse vom Tempelinneren abhalten. Außerdem haben buddhistische Tempel meist den Grundriss eines Mandalas. Mandalas haben eine weitere wichtige Bedeutung im Buddhismus. Das Wort Mandala heißt übersetzt soviel wie „kreisförmig” und das Malen eines Mandalas ist im Buddhismus eine Art der Meditation. So kann man sich zeichnerisch entspannen und mit seinem Geist und dem Bewusstsein auf eine Ebene kommen. Das Meditieren hilft auf diese Weise auch bei der Selbstfindung und dem Stressabbau.
Heutzutage ist der Buddhismus mancherorts sogar zu einer Art Trendreligion geworden. Viele Menschen beschäftigen sich jedoch gar nicht mehr mit dem eigentlichen Thema, sondern „picken”
sich die besten Aspekte heraus. So wurde Yoga zum Beispiel zu einer Art „Trendsport”, was jedoch mit der eigentlichen Grundidee nicht mehr übereinstimmt. Es ist zwar nicht falsch, Yoga auszuüben, zu meditieren oder ein Mandala zu malen, solange man sich mit den Hintergründen beschäftigt und man sich im Klaren ist, dass man sich so nur mit einem einzigen Aspekt einer weitläufigen Weltreligion auseinandersetzt.