Reformation, eines der Pflichthemen im Religionsunterricht, einmal anders.
Nach über dreihundert Seiten Lektüre des Jugendbuchs „Magdalena Himmelstürmerin“ und ein paar  Stunden Unterricht zu den Themen Ablasshandel, Heilsvorstellungen im Mittelalter und Luthers Theologie war es soweit:  Vier Religionskurse aus Braunschweig, darunter unser Relikurs 9 von Frau Hillmer, bekamen vom ARPM  der evangelischen Landeskirche  die Möglichkeit, den Autor Rudolf Herfurtner in der Magnikirche zu treffen und ihm Fragen zum Buch und seiner Autorentätigkeit zu stellen.  Vier Jahre Recherche, die literarische Freiheit ein Bergwerk in die Börde zu versetzen, die Freude an Wörtern wie „Arschleder“ und die Schwierigkeit eine Sprache für das Buch zu finden, die sowohl die Reformationszeit widerspiegelt als auch für jugendliche Leser heute verständlich ist,… – die Fragen von Karlotta, Celine und den anderen waren genauso spannend wie Herfurtners Antworten.
Schon im Vorfeld hatte die Gruppe das Ende des Buches leidenschaftlich diskutiert und dies auch schriftlich dem Autor mitgeteilt: Warum nur entscheidet sich Magdalena für Veit, den eher langweiligen Theologiestudenten, und nicht für Rasso, den Dieb, der ihr mehrfach in schwierigen Situationen half? Diese Frage inspirierte  Herfurtner dazu, über einen zweiten Band nachzudenken, in dem die Pfarrersfrau Magdalena den Bilderstürmer Rasso wiedertrifft. Ob die junge Frau sich dann für den Abenteurer statt das sichere Familienleben entscheidet, wollte der Autor aber noch nicht verraten.
Dank einer großzügigen Spende des Fördervereins der Ricarda-Huch-Schule konnte die Lektüre als Klassensatz angeschafft werden und steht nun auch weiteren Religionskursen zur Verfügung, wenn Reformation auf dem Lehrplan steht.