Im Rahmen einer von der AG „Schule ohne Rassismus“ organisierten Teilnahme an der Autorenlesung des Holocaust-Überlebenden Sally Perel hatten 30 Schülerinnen und Schüler der Ricarda die Möglichkeit, mehr über das bewegende Leben des Autoren zu erfahren.
Die beiden Schülerinnen der Ricarda, Lara Kim L. und Lili D., schildern ihre Eindrücke und Gefühle:

„Während der Vorlesung von Sally Perel bekamen wir einen Einblick in die erschütternde Vergangenheit Deutschlands, durch die Augen eines jüdischen Hitlerjungen. Was widersprüchlich erscheint, war allerdings die einzige Möglichkeit, das Nazi-Regime zu überleben.
Während des gesamten Vortrages herrschte unter den Anwesenden im Saal gebannte Stille, was das große Interesse an den Geschichten, Erlebnissen und Gedanken Sally Perels verdeutlicht.
Am meisten schockierte uns, dass Sally durch die nationalsozialistische Ideologie zwei Ichs entwickelte: das Ich des überzeugten Hitlerjungen „Jupp“ und das Ich des jüdischen Jungen, der sich seinen Eltern und seiner jüdischen Gemeinschaft verpflichtet fühlte. Beide Ichs, so Sally, spürt er bis heute…
Außerdem fanden wir es unvorstellbar, welche Schmerzen Sally durch den Abschied von seinen Eltern erleiden musste. Es hat uns tief bewegt, wie der Autor vom Tod seiner Eltern und Familienangehörigen berichtete. Doch trotz seiner traumatischen Erlebnisse, hatte er sich vor uns gestellt und uns zu Zeitzeugen dieser schrecklichen Wahrheit gemacht.
Wir bewundern ihn für seinen Mut, seine Ehrlichkeit und seine Kraft, uns seine persönlichsten Gedanken, Gefühle und Erlebnisse zu schildern.”