Eigentlich ist es bereits ein alljährlich wiederkehrendes Ritual, dem sich Thomas Schulz und meine Person unterziehen. Am letzten Wochenende im Februar findet im altehrwürdigen mathematischen Institut in der Bunsenstraße in Göttingen die nieder­sächsische Landesrunde der Mathematikolympiade statt, an der wir beide als Korrektoren und Betreuer der ca. 200 Schüler/Innen teilnehmen.

In diesem Jahr trafen wir neben Lasse Oost, aus unserem Gymnasium Ricarda-Huch-Schule auf schon bekannte Schüler/Innen aus dem WG, dem MK, der Gauß­schule, dem Lessing- und dem Wilhelm-Meyer-Gymnasium des CJD aus Braun­schweig. Nicht selten sprechen uns die Eltern an und drücken ihre Freude darüber aus, dass wir ihre Söhne und Töchter bereits während ihrer Grundschulzeit durch die Matheolympiade motiviert haben, sich weiterhin dem etwas abstrakten Fach zuzuwenden.

Für die Fünft- und Sechstklässler ist lediglich eine Klausur am Samstag vorgesehen, während die älteren Schüler/Innen ab Klasse 7–13 zusätzlich am Freitag mit einer mehrstündigen Klausur gequält werden. Dafür können sie in Göttingen übernachten. In der Regel geschieht dieses in der Jugendherberge, in diesem Jahr wurden wir außerplanmäßig in einem Hotel untergebracht.

In den Abendstunden kommt es dann zum regen Austausch der mathematischen Lösungswege und so ganz nebenbei werden Freundschaften geschlossen, die nicht selten über Jahre anhalten und teilweise auch dazu geführt haben, später den gleichen Studienort zu wählen.

In Göttingen ist die alte Bibliothek ein magischer Anziehungsort, in der man noch den Zauber der großen Mathematiker spürt, die dort einmal gelehrt haben. Für uns ist es besonders interessant, den Spuren des Mathematikers Gauß zu folgen, der nach seiner Braunschweiger Zeit, am mathematischen Institut in Göttingen seiner Forschung nachgegangen ist.

Eine Vielzahl mathematischer, filigraner Körper und anderer Gegenstände, aufgereiht in Vitrinen sind noch Produkte einer längst vergangenen Zeit.

Es ist etwas ganz Besonderes, bereits als Schüler/In diese Luft zu schnuppern und das eigene logische Denken unter Beweis stellen zu dürfen.

Dies wird zusätzlich noch versüßt, wenn – wie in diesem Jahr geschehen – die Mäd­chen und Jungen einer Braunschweiger Schule, Wilhelm-Gymnasium, in Nieder­sachsen den ersten Platz belegen. Herzlichen Glückwunsch!

Lasse Oost, unser Fünftklässler hat sich ebenfalls bewiesen und knapp einen Anerken­nungspreis verfehlt. Macht nichts, vor ihm liegen noch viele Jahre, in denen er sein mathematisches Glück versuchen kann. Dabei sein ist Alles – wir danken dir für dein Engagement!