Am letzten Dienstag organisierte mein Religionskurs in Jahrgang 7 – während der ersten großen Pause – so etwas Ähnliches, wie einen „flashmob“.
Ausgelöst durch den plötzlich aufflackernden Fremdenhass in unserem Land, der sich offen gegen Flüchtlinge, Migranten, andere Ethnien und Religionen richtet, haben wir uns verstärkt mit den Ursachen dieses Phänomens auseinandergesetzt und diskutiert, ob und wie man das „Rad wieder herumreißen kann“.
Ermutigt durch unsere „special guests“ Carlos Utermöhlen, der über ecuadorianische Wurzeln verfügt und Dene Whitney, einem australischen Bassisten, wagten meine Schüler/Innen das Experiment, sich in Form von eigenen Tanzchoreographien, selbst verfassten Rap-Stücken, Graffitis und Textsplittern, dem Thema zu nähern.
Auch die Information der Kommune auf einer Brachfläche zwischen der Ricarda-Huch-Schule und der NO eine Asylanlaufstelle zu bauen sowie die Attacken von jungen Neonazis auf Schüler unseres Nachbargymnasiums, lösten Unsicherheiten, Ängste und Wut aus, die während des Religionsunterrichts verarbeitet worden sind.
„Wir können was bewegen“ – das war das Thema, unter dem die Aktionen zusam­mengefasst werden können und die hoffentlich eine „Kettenreaktion“ im positiven Sinn auslösen werden, indem wir andere ermutigen, sich mit Phantasie für Mensch­lich­keit, Toleranz und Offen­heit gegenüber dem vermeintlich Fremden einzusetzen.

wir können was bewegen

Ein Plakat von Jonathan Runte, 7d

WIR KÖNNEN WAS BEWEGEN

Krieg kann es in jedem Land geben,
wir hängen alle an diesem Band.
Viele wurden schon erschossen,
ihr habt doch alle nur Angst,
dass es euch selber trifft.
Wenn ihr anderen helft,
seht nicht weg,
seht hin,
es geht nicht nur ums Geld.

Die reichen Leute hocken auf ihrem Thron,
interessieren sich nicht für das Leid andrer Personen.
Die armen Leute kriegen Kinder in ihren Hütten,
kann man nicht einfach mit Leid überschütten

Ihr wisst doch gar nicht wie es ist,
ohne Sicherheit,
die Zukunft immer ungewiss, wiss, wiss.
Das kann uns allen passieren,
Auch du kannst alles verlieren,
also geh´ über dich hinaus,
halt dich da nicht raus
und wenn alle was machen,
die Waffen, Waffen sein lassen,
können wir Frieden schaffen

Refrain:
Wir könn’ etwas bewegen!
Wir können alles schaffen!
Komm wir packen es jetzt an,
es wird zu viel geredet.
Wir wollen jetzt was machen,
sag mir, was hindert uns daran

Text von Alina, Marijke, Sarah, Celine, Maya, Mia und Hanna,
Entstanden während des evangelischen Religionsunterrichts im Jahrgang  7 von Frau Wanzelius.
Besonderer Dank geht an Carlos Utermöhlen (Rapper) und Dene Whitney (Bassist).