Darstellendes Spiel

“Der Mensch, in ein kurzes Dasein gesetzt, in eine dicht gedrängte Fülle verschiedenartiger Menschen, die ihm so nahe und doch so unfassbar fern sind, hat eine unwiderstehliche Lust, sich im Spiel seiner Phantasie von einer Gestalt in die andere, von einem Schicksal ins andere, von einem Affekt in den anderen zu stürzen.” (Max Reinhardt, 1928)

Im Darstellenden Spiel (DSP) sollen die Schülerinnen und Schüler Möglichkeiten erhalten, die besondere künstlerische Sichtweise des Theaters auf die Welt zu erleben.
Im Rahmen des Unterrichts und kleinerer & größerer Theaterprojekte können die Schülerinnen und Schüler in verschiedenen theatralen Gestaltungsfeldern (Darsteller, Ensemble, Sprache, Raum und Bild, Zeit, Geräusch, Musik, szen. Komposition) vielfältige Erfahrungen machen.
Wie kein anderes Fach verbindet Darstellendes Spiel soziales und ästhetisches Lernen und fördert im gemeinsamen Miteinander und in der Gruppenarbeit soziale Kompetenzen. Es unterstützt mit den Mitteln und Methoden des Theaters den Selbstbildungsprozess von Kindern und Jugendlichen in besonderer Weise. Wichtig dabei ist, dass am Ende immer ein ganz eigenes künstlerisches Produkt (Jg. 10: Werkschau, Jg. 11 & 12: größere Projekte) steht, das aufgeführt wird. So sind die Schüler immer ganzheitlich gefördert und haben zu jedem Zeitpunkt an den unterrichtlichen / gestalterischen Prozessen teil. Auf diese Weise erfahren sie, dass sie durch ästhetisches Gestalten und Denken die Welt (und auch den Alltag) auf eine eigene, unerwartete und ganzheitliche Weise deuten können. Dabei bildet immer die eigene kunstpraktische Tätigkeit den Schwerpunkt. DSP stellt sich somit bewusst gegen die Imitation des Profitheaters.

An der Ricarda-Huch-Schule kann das Fach als 2-stündiger Kurs ab der 11. Klasse angewählt werden. In Jg. 12 und 13 können im Rahmen der Kursstufe 3-stündige Aufbaukurse belegt werden.

Seit 2009 ist es in Niedersachsen möglich, DSP als mündliches Prüfungsfach in das Abitur einzubringen. Die Ricarda ist stolz darauf, dass sie das erste Gymnasium im Land war, welches mündliche Abiturprüfungen im Fach Darstellendes Spiel abgenommen hat und bis heute abnimmt. Die Ricarda ist damit immer noch eine der wenigen Schulen Niedersachsens, die ihren Schülerinnen und Schülern diese Chance bietet.