Im Regen, um kurz nach neun am 14. Dezember, versammelte sich der Physikleistungskurs von Herrn Wolter am Bahnhof Gliesmarode. Nun stand die Exkursion zum DESY (Deutsches Elektronen-Synchrotron) an, welche uns über mehrmaliges Umsteigen weit in den Norden nach Hamburg führte.

Da wir uns im aktuellen Unterricht viel mit den einzelnen Bestandteilen der Atome beschäftigen, konnten wir sehr passend einen genaueren Einblick in diese filigrane Welt, mit dem speziellen Fokus auf Teilchenbeschleuniger gelangen. Am DESY angekommen, wurden wir herzlich von unserer Leiterin und Doktorandin Miriam Künzel begrüßt und mit einer etwa einstündigen Präsentation auf die Führung über den Campus und das uns Erwartende vorbereitet:
Sie selbst studiert Teilchenphysik und bezog sich somit zentral auf dieses Thema. Ideal für uns! Sie erzählte zuerst über die Geschichte des DESY, wobei wir erfuhren, dass die Bezeichnung „Deutsches Elektronen-Synchrotron“ lediglich der Name des ersten Projekts von 1959 war, jedoch bis heute beibehalten wurde. In dieser Zeit kamen noch viele weitere Projekte hinzu. Es wird mit Materie und Antimaterie experimentiert, Teilchen werden nahezu auf Lichtgeschwindigkeit beschleunigt und treffen mit anderen zusammen, wodurch die kleinsten Bestandteile jeden Objekts zum Vorschein kommen: Myonen, verschiedenste Quarks und andere. Ein Paradies für jeden Physiker!
Anschließend erhielten wir ebenfalls eine knappe Einführung in Begriffe wie diese, und nun sollte es losgehen.

Mit unseren Gästeausweisen wurden wir über das Gelände geführt, welches kilometerlange Teilchenbeschleuniger zusammen mit anderen Apparaturen beherbergt. Wir lernten, dass dieser Ort nicht nur den Physikern, sondern auch den Biologen und Chemikern Arbeit bietet. Wir durften Experimentierhallen betreten, welche durch die langen Gänge ein solches Ausmaß hatten, dass die Wissenschaftler teilweise auf Rollern fuhren, um kostbare Zeit zu sparen. Wir sahen Sperrbereiche, gesichert durch komplexeste Sicherheitsmechanismen und riesige unterirdische Anlagen, welche sich unterhalb der Erdoberfläche befinden, um Fläche des Geländes zu sparen und die Versuche vor den Einflüssen kosmischer Strahlung zu isolieren.
Miriam Künzel war in der Lage, uns all dies zu erklären und unsere Fragen professionell zu beantworten.

Übergossen mit neuem Wissen, traten wir den Heimweg an und kamen gegen 21:00 Uhr am vorherigen Startpunkt an. Insgesamt haben wir einen unfassbar lehrreichen Aufenthalt in Hamburg genießen dürfen, auch wenn Hin- und Rückfahrten sehr viel Zeit beanspruchten. Die Deutsche Bahn ist eben nicht ganz so schnell wie ein Positron im Kreisbeschleuniger.
Diese Zeit war es jedoch wert, da wir Vieles lernten, was wir in der Schule nie hätten erfahren können. – Ein Erlebnis, für welches unser Kurs (PH1, Q3) sich bedanken möchte.